Auf der Suche nach der ersten kaschierten Hülse
Auf der Suche nach dem Ursprung kaschierter Hülsen stellt sich zunächst die Frage der Definition. Was wir darunter verstehen, ist einfach unserem Produktsortiment zu entnehmen: zylinderförmige Rundverpackungen aus Hartpapier, Pappe oder Karton, die mit einem passgenauen Stück bedruckten Papiers beklebt sind.
Natürlich haben wir diese Verpackungsform nicht erfunden. Wer als Erster auf diese einfache, aber durchaus geniale Idee kam, konnten wir zwar nicht ermitteln, doch wollen wir trotzdem einen – fiktiven – Blick in die Geschichtsbücher werfen. Dabei folgen wir der Spur des Materials. Der Siegeszug kaschierter Hülsen in Form von sogenannten Kombidosen – mit Deckeln aus Blech oder Kunststoff – begann nach Ende des letzten Weltkriegs. Die serielle Herstellung von Kartonagen für Verpackungen reicht dabei zurück bis in die zweite Dekade des 19. Jahrhunderts. Pappe als Werkstoff verwenden Menschen in Europa nachgewiesenermaßen allerdings bereits seit dem 13. Jahrhundert.
Die Papierherstellung an sich ist jedoch bedeutend älter. Nach verschiedenen Quellen entwickelten findige Menschen in China entsprechende Verfahren rund um das erste Jahrhundert vor oder nach der Zeitenwende. Ob damit Hülsen kaschiert wurden, ist nicht belegt, aber denkbar. Schließlich lassen sich alle möglichen Behältnisse als Hülsen bezeichnen. Hierfür ist nicht das verwendete Material entscheidend, sondern seine Funktion.
Dementsprechend ist ein mehr oder weniger geschlossenes Gefäß immer auch eine Hülse. In vorchristlicher Zeit bestanden diese etwa aus Eisen, Bronze, Ton oder aus Glas. Tatsächlich stammen die ältesten Funde von Glasgefäßen aus der Zeit um 1450 vor Christus. Die Ehre, dieses Handwerk erfunden zu haben, wird Ägyptern dieser Epoche zuteil. Sollte damals jemand eine Art Etikett aufgeklebt haben, wäre dies eine antike kaschierte Hülse geworden. Derartige Funde sind uns jedenfalls nicht bekannt.
Wenn wir noch weiter in die Vergangenheit reisen, findet unsere Fantasie ein Bild und begreift den Moment, in dem der tatsächliche Ursprung liegen könnte:
Bereits in grauer Vorzeit, als der Mensch lernte, Dinge herzustellen, die ihm das Leben leichter oder angenehmer machten, erblickten wohl die ersten künstlichen Hülsen das Licht der Welt. Mit der Entdeckung, dass das Jagen mit Pfeil und Bogen mehr Erfolg versprach als mit Speeren und Wurfäxten, brauchte es eine geeignete Hülle für die Pfeile. Der Köcher war geboren. Dieses einfache Behältnis können wir als direkten Vorfahren aus der Jungsteinzeit ansehen. Mit unseren Produkten halten wir somit eine uralte Tradition aufrecht.
Wir können uns zudem sehr gut vorstellen, dass zur besseren Unterscheidung oder als Schmuck auch vor 7.000 Jahren praktisch denkende Jäger ihren Köchern ein unverwechselbares Design verliehen, zum Beispiel mit Hilfe von klebrigem Baumharz. Dies wäre dann eine frühe Form der kaschierten Hülse gewesen. Hülsen aus unserem aktuellen Sortiment eignen sich übrigens ebenfalls hervorragend zur Aufbewahrung und zum Transport von Pfeilen. Warum nicht?
Bild oben: Eggenstein GmbH