Edle Verpackung: Wie eine kaschierte Hülse entsteht
Die Brandt Hülsen GmbH & Co. KG mit Sitz in Oberleichersbach bei Bad Brückenau fertigt neben zahlreichen anderen Variationen auch kaschierte Hülsen. Paul Schander, einer der drei Geschäftsführer, erklärt deren Herstellung, Bestandteile und Verwendungszweck.
Oberleichtersbach. „Eine schöne Verpackung lockt an.“ Diese Erkenntnis kommt auch dem Rhöner Familienunternehmen zugute, denn die Nachfrage nach kaschierten Hülsen wächst. Die Zylinderform allein weckt bei vielen Kunden bereits positive Gefühle. Neben der vertrauten Haptik ist es die optische Aufmachung, die aus einem Produkt das Besondere machen kann.
Der Herstellungsprozess der auffälligen Rundverpackungen ist kein Buch mit sieben Siegeln, doch er erfordert Präzision und das passende Ausgangsmaterial. Soweit die kaschierten Hülsen aus dem Hause Brandt kommen, bestehen sie – abgesehen vom Deckel – ausschließlich aus dem Rohstoff Papier. Der Verschluss kann ebenfalls aus Papier, aber auch aus Kunststoff oder Metall gefertigt werden.
Am Beginn des Prozesses steht der Kundenauftrag samt Zusendung einer Druckvorlage. Bei ihrer Hausdruckerei ordert die Firma Brandt Hülsen daraus die veredelten, bedruckten Kaschierbögen sowie die passenden Deckel. Für den Hülsenkern wird ein geeignetes Papier ausgewählt. Die Hülseninnenseite kann entweder in Weiß, Braun oder nach Kundenwunsch ausgeführt werden.
Nachdem die Hülsenkerne produziert wurden, werden sie getrocknet, geschnitten und anschließend kaschiert. Dies bedeutet, dass der Designbogen um die Kernhülse per Kaschiermaschine angebracht wird. Je nach Wunsch werden die Metallböden fest gebördelt oder lose aufgesteckt. Der gesamte Vorgang dauert bei größeren Mengen einige Stunden.
Qualitätssicherung garantiert „perfekte“ Ware
Die Verantwortlichen achten peinlich genau darauf, dass das Ergebnis die eigenen Qualitätsansprüche erfüllt. Während des Produktionsprozesses finden optische Sichtprüfungen statt. Dabei prüfen Mitarbeiter die Abmessungen sowie die Schnittkanten. Danach werden die fertigen Hülsen einzeln per Hand sorgfältig in die dafür vorgesehene Verpackung gesetzt. Letztlich werden nur Produkte ausgeliefert, die die geforderten Eigenschaften zu 100 % erfüllen. Exemplare mit Druck- oder Farbfehlern werden aussortiert, ebenso solche mit Rissen oder ausgefransten Schnittstellen.
Paul Schander freut sich über den Trend zur Hülsenverpackung. Für die Zukunft prognostiziert er, „dass der Einsatz von kaschierten Hülsen für viele Produktbereiche noch interessant wird, an die wir gerade noch gar nicht denken.“ Neben allerlei Lebensmitteln werden bereits heute zahlreiche Non-Food-Artikel in kaschierten Hülsen verpackt, etwa Schreibmaterial, hochwertige Kleidung oder Spielzeug. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.
Während sich die Zylinderform etabliert hat, gibt es bei den Deckeln immer wieder innovative Ideen. Paul Schander beschreibt etwa einen Trapezdeckel, der die Flasche in der Hülse fixiert, damit sie sich nicht bewegen kann. Die Inspiration für solche Ideen holt er sich bevorzugt auf Fachmessen wie der FACHPACK in Nürnberg. Zukünftig will sich Brandt Hülsen dort auch als Aussteller präsentieren.